Die Nacht zieht sich an den Halmen herauf es knackt es ginstert jetzt hab dich nicht so denkst du ihr seid schließlich erwachsen zu zweit

Federn lassen
Novelle

2021

Droschl, Graz

In Regina Dürigs Federn lassen werden jenen Momenten, in denen nichts als Sprachlosigkeit einsetzt, Räume geschaffen.

Schweigen, Stille, Starre, Scham herrschen in den kurzen Episoden, in denen sich die Erzählerin rückblickend als ein namenloses Du beobachtet. Wir begleiten jenes Du von der Kindheit bis ins Erwachsenenalter und werden Zeuge von Grenzüberschreitungen und Übergriffen – physisch wie psychisch.

Wie tief die Spuren sein können, die eine Bemerkung, eine Bedrängung, eine Beschneidung der Handlungsfähigkeit hinterlassen, ist immer mehr Thema in der Gesellschaftspolitik geworden. Sexismus, Mansplaining, patriarchale und hierarchische Strukturen sind weiter an der Tagesordnung. Umso mehr ist Federn lassen ein Buch der Stunde, das all das dokumentiert und gegen all das anschreibt.

zum Verlag

Buchtrailer zu Federn lassen von Cyril Gfeller mit Musik von Christian Müller.
Nachdem ich etwas mehr als ein Jahr an Federn lassen gearbeitet hatte, habe ich Patrizia Bach kennengelernt, deren Zeichnungen ich so hervorragend fand, dass ich mir gewünscht habe, sie möge zum Stoff zeichnen. Wir dachten, es könnte ein Buch geben, in dem sich Text und Zeichnungen gegenüberstehen. Letztendlich steht der Text allein im Buch, aber die Zeichnungen gibt es, Patrizias ganz eigene Bilder – und wir hoffen, dass es irgendwann den passenden Raum gibt, in dem Text und Zeichnungen zusammenkommen können. Hier ein erster Einblick:

Patrizia Bach, Zeichnung zum Kapitel Spielen, 2020, Bleistift auf Papier

Patrizia Bach, Zeichnung zum Kapitel Zauberflöte, 2020, Bleistift auf Papier

Patrizia Bach, Zeichnung zum Kapitel Aussicht, 2020, Bleistift auf Papier

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Wie schön! Federn lassen wurde mit einem der Literaturpreise des Kantons Bern ausgezeichnet und mit dem ersten Weinfelder Buchpreis!

Werkstattgespräch zu Federn Lassen auf Ö1 Kultur vom 5. Februar 2021

"Ganz besonders schwer wiegt die Form der Erzählung, erzählt wird radikal aus der Sicht der Protagonistin. Und gerade dort offenbart der Band seine Stärke." Rezension auf Bookgazette.xyz

"Regina Dürig beschreibt nicht das ganze Leben – es gibt zwischen diesen Szenen mit Sicherheit viele andere, befreiende Erlebnisse –, doch alle Kinder, Mädchen, Frauen kennen diesen Strang an schamvoll demütigenden Erfahrungen, die eine «hartnäckig patriarchale» Welt für sie bereit hält. Dürig filetiert ihn in diesem so zurückhaltenden wie anmutigen Text heraus und macht sie sichtbar."
Rezension auf Viceversaliteratur.ch