»Ach so«, sagt er, schon wieder fährt er sich durch die Haare. Er sieht nicht aus wie einer, der sich dazu herablassen würde, Geschirr zu spülen, um seine Rechnung zu begleichen.

Jugendroman

2015
Beltz & Gelberg, Weinheim

»Eigentlich lieber nicht« erzählt die Geschichte von Leo und Jonna. Die sechzehnjährige Jonna ist fasziniert von Leo – rote Cowboystiefel, große Augen. Vielleicht ist er neunzehn, vielleicht studiert er. Woher er kommt, wovon er lebt, ist unklar. Eines Tages taucht er in der Hamburger Hinterhofdruckerei auf, die Jonnas Vater betreibt, nistet sich dort ein und lässt sich nicht mehr vertreiben – nicht einmal von der Polizei. Mit seiner geheimnisvollen Art bezaubert er Jonna. Aber Leo entzieht sich ihr wie allen anderen, bis sich die Dinge zuspitzen und alle an ihre Grenzen kommen.

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Cover (c) Beltz & Gelberg

Aus der Jury-Begründung des Peter-Härtling-Preises:

»›Eigentlich lieber nicht‹ von Regina Dürig besticht durch seine kunstvolle Sprache und die behutsame Erzählhaltung. Indem Regina Dürig mit Leo eine unvergessliche Gestalt schildert, die wie eine Person gewordene Bindungslosigkeit erscheint, vermeidet sie die Analyse dieser Figur und lässt so der Phantasie des Lesers jede Freiheit. Mit der Erzählerin Jonna fragt sich der Leser, welche Geschichte Leo mit sich herumträgt. Man fühlt sich von seiner offensichtlichen Unabhängigkeit angezogen oder erschrickt vor seiner gespenstischen Fremdheit. Dabei spielt die Autorin geschickt mit weltliterarischen Motiven und findet jederzeit zu einer völlig eigenständigen Erzählweise.«